DE/EN
2025
Ausgangspunkt dieser beiden textilen Werke ist die Beschaffenheit postindustrieller Landschaften und der in ihnen über viele Lebenszeiten hinweg bewahrten Zeitlichkeiten – von abgebauten Ressourcen und abgelagerten Giften als Archive der Geschichte. Die Braunfärbung der dortigen Gewässer ist auf den Anstieg des Grundwassers nach der Stilllegung der Braunkohletagebaue in der Lausitz zurückzuführen. Marei Loellmann färbte verschiedene Baumwolle und Seiden Stoffe direkt in verschiedenen eisenrot gefärbten Gewässern dieser Region. Die von Hand zusammengenähten Werke verweisen auf die hier sichtbar werdenden Verstrickungen und Parallelen zwischen nährenden und toxischen Zuständen, die mit einer sich wandelnden Zeitempfindung einhergehen, in der Zeit etwas ist, dass nicht mehr fließt, sondern stecken bleibt – intensiv empfunden und doch radikal in der Schwebe.
Seide, Baumwolle
127 x 152 cm
Seide, Baumwolle, TĂĽll
123 x 161 cm
Fotos: Carolin Seeliger
2025
The starting point for these two textile works is the nature of post-industrial landscapes and the temporalities preserved in them over many lifetimes - of mined resources and deposited toxins as archives of history. The brown water is due to the rising groundwater level following the closure of the lignite mines in the Lausitz region. Marei Loellmann dyed the fabrics directly in the region's iron-red waters. The hand-stitched textile works explore the entanglements and parallels between nourishing and toxic states that become visible here. A reference to a changing perception of time - a time that is suspended: intensely felt and at the same time radically in limbo.
silk, cotten, tull fabric
(I) 127 x 152 cm
(II) 123 x 161 cm
Photos: Carolin Seeliger